Bei der Endometriose findet sich Gewebe, das der Gebärmutter-schleimhaut (Endometrium) sehr ähnlich ist, außerhalb der Gebärmutterhöhle. Endometriose ist eine gutartige, oft aber chronisch
verlaufende Erkrankung von Frauen.
Die Endometriose ist eine oft verkannte Unterleibserkrankung junger und jüngerer Frauen. Dabei findet man Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, meistens an den Organen des kleinen Beckens: Eierstöcken, Eileitern, Bauchfell, Außenfläche der Gebärmutter, Harnblasenwand, selten sogar in der Darmwand.
Diese „versprengten“ Schleimhautherde nehmen am Menstruationszyklus teil und verursachen durch eine chronische Reizreaktion – je nach Ausdehnung und Lokalisation – verschiedene Beschwerden:
Besonders wichtig zu erwähnen ist, dass eine Endometriose eine Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit sein kann. Bei der Verschleppung der Krankheit oder durch inkonsequente Behandlung kommt es zum Fortschreiten Erkrankung. Folgen sind die Zunahme der genannten Beschwerden, aber auch die Schädigung von befallenen und benachbarten Organen. Verwachsungen, Vernarbungen und Funktionsstörungen machen die Behandlung noch komplizierter.
Deshalb gilt: Bei den genannten Beschwerden oder besonders bei ungewollter Kinderlosigkeit muss an Endometriose gedacht werden! Nur die Laparoskopie (Bauchspiegelung in Narkose) kann die
Erkrankung sicher erkennen und gleichzeitig behandeln.
Ziel der Endometriosebehandlung ist die vollständige Entfernung aller Endometrioseherde unter Schonung der befallenen Organe. Dies wird durch die laparoskopische Mikrochirurgie erreicht.
Diese Operation ist bei Endometriose ein spezialisierter Eingriff, der einen erfahrenen Operateur erfordert.
Studie zur Endometriose
Chirurgische Behandlung beeinflusst die Wahrnehmung von Stress bei Frauen mit Endometriose
Fertility and Sterility, 18. Dez 2014
Medizinischer Artikel
Lazzeri L, et al. – In der vorliegenden prospektiven klinischen Studie wurde die Wahrnehmung von Stress in einer Gruppe von Frauen untersucht, die vor und nach einem chirurgischen Eingriff von verschiedenen Formen von Endometriose-bedingten Schmerzen berichteten. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Wahrnehmung von Stress bei Patientinnen mit besonders schweren Endometriose-bedingten Schmerzen (Dysmenorrhö, Beckenschmerzen, Dyspareunie) am ausgeprägtesten war. Die Wahrnehmung von Stress verringerte sich nach dem chirurgischen Eingriff erheblich.